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All´ mein´ Gedanken, die ich hab

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All´ mein´ Gedanken, die ich hab
Die sind bei dir.
Du auserwählter einz´ger Trost,
Bleib stets bei mir!
Du, du, du sollst an mich gedenken!
Hätt´ ich aller Wünsch Gewalt,
Von dir wollt´ ich nicht wenken

Du auserwählter einz´ger Trost,
Gedenk daran!
Mein Leib und Seel, die sollst du gar
zu eigen han
Dein, dein, dein will ich immer bleiben
Du gibst Freud und hohen Mut
Und kannst mir Leid vertreiben

Dein allein und Niemands mehr
das wiß fürwahr
tätst du desgleichen Treu an mir
so wär ich froh
Du, du, du sollst von mir nit setzen
Du gibst Freud und hohen Mut
und kannst mich Leids ergetzen

Die Allerliebst und minniglich
die ist so zart
ihresgleich in allem Reich
findt man hart
Bei, bei, bei ihr ist mein Verlangen
da ich nun von ihr scheiden sollt
da hält sie mich umfangen

Die werte Rein, die ward sehr wein´n
do das geschah
Du bist mein und ich bin dein
sie traurig sprach
Wann, wann, wann ich soll von dir weichen
Ich nie erkannt, noch nimmer mehr
erkenn ich deines Gleichen

Gesang (King's Singers)

Nun seid ihr wohl gerochen

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Nun seid ihr wohl gerochen
An eurer Feinde Schar,
Denn Christus hat zerbrochen,
Was euch zuwider war.
Tod, Teufel, Sünd und Hölle
Sind ganz und gar geschwächt;
Bei Gott hat seine Stelle
Das menschliche Geschlecht.


Text: Georg Werner (1589–1643)
Musik: Bach: Weihnachtsoratorium, Kantate 6, Nr.64

Text, Musik, Einzelstimmen, Partitur aus Bachs Weihnachtsoratorium

Aufführungsbeispiel 1

Aufführungsbeispiel 2

zu: gerochen: Das Verb rächen flektierte im Mittelhochdeutschen und Frühneuhochdeutschen noch stark. Gelegentlich wurde es auch noch nach 1700 so gebraucht. Heute nur noch in scherzhaften Wendungen.

Ihr Christen auserkoren

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1.  Ihr Christen auserkoren,
freut euch von Herzen sehr:
der Heiland ist geboren!
Recht gute neue Mär!
 Des freuen sich dort oben
der heilgen Engel Schar
und Gott den Vater loben
jetzt und fort immerdar.

 2. So singen sie mit Schalle:
Ihr Christen insgemein,
freut euch von Herzen alle
ob diesem Kindelein!
Euch, euch ist es gegeben
und hat das Heil bereit,
daß ihr bei Gott sollt leben
in steter Freud.

 3. Kein Mensch sich ja betrübe,
denn dieses Kindelein
euch bringet süße Liebe;
was wollt ihr traurig sein?
Den Himmel wills dem schenken,
der an ihn gläubet fest:
daran sollt ihr gedenken,
euch freuen auf das Best.

 4. Nun seid ihr wohl gerochen
an eurer Feinde Schar,
denn Christus hat zerbrochen,
was euch zuwider war.
Tod, Teufel, Sünd und Hölle
sind ganz und gar geschwächt,
bei Gott hat seine Stelle
das menschliche Geschlecht.

 5. Drum wir auch nun dich loben,
Jesu, zweistammger Held,
daß du herab von oben
bist kommen in die Welt.
Komm auch in unsre Herzen
und bleibe für und für,
daß weder Glück noch Schmerzen
uns trennen ab von dir.

Text: Georg Werner (1589–1643)
Zur 4. Strophe sieh: Nun seid ihr wohl gerochen
Die 5. Strophe stammt nicht von Werner, sie findet sich erstmals im Hannoverschen Gesangbuch 1657 (herausgegeben von Gesenius und Denicke)

Article 1

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Schlaf wohl, du Himmelsknabe du, 
schlaf wohl, du süßes Kind, 
dich fächeln Engelein in Ruh
mit sanftem Himmelswind.
Wir armen Hirten singen dir
ein herzig’s Wiegenliedlein für:
Schlafe, schlafe, Himmelssöhnchen, schlafe!
Maria hat mit Mutterlieb
dich leise zugedeckt,
und Josef hält den Hauch zurück,
dass er dich nicht erweckt.
Die Schäflein, die im Stalle sind,
verstummen vor dir, Himmelskind.
Schlafe, schlafe, Himmelssöhnchen, schlafe!
Melodie: Heinrich Reimann (1850 –1906) nach einer Melodie aus dem Glatzer Land (Schlesien)
Text: Christian Friedrich Daniel Schubart (1739 –1791); im Original dreistrophig

Article 0

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Die Geschichte von Goliath und David in Reime bracht. 
von Matthias Claudius

 1. War einst ein Riese Goliath    
Gar ein gefährlich Mann!
Er hatte Tressen auf dem Hut    
Mit einem Klunker dran,    
Und einen Rock von Drap d'argent    
Und alles so nach advenant.

2. An seinen Schnurrbart sah man nur    
Mit Gräsen und mit Graus,
Und dabei sah er von Natur    
Pur wie der – aus.    
Sein Sarras war, man glaubt es kaum.    
So groß schier als ein Weberbaum.

3. Er hatte Knochen wie ein Gaul,    
Und eine freche Stirn.
Und ein entsetzlich großes Maul,    
Und nur ein kleines Hirn;    
Gab jedem einen Rippenstoß,    
Und flunkerte und prahlte groß.

4. So kam er alle Tage her,    
Und sprach Israel Hohn.
»Wer ist der Mann?
Wer wagt's mit mir?    
Sei Vater oder Sohn,    
Er komme her der Lumpenhund,    
Ich bax 'n nieder auf den Grund.«

5. Da kam in seinem Schäferrock    
Ein Jüngling zart und fein;
Er hatte nichts als seinen Stock,    
Als Schleuder und den Stein,    
Und sprach: »Du hast viel Stolz und Wehr,    
Ich komm im Namen Gottes her.«

6. Und damit schleudert' er auf ihn,  
Und traf die Stirne gar;
Da fiel der große Esel hin    
So lang und dick er war.    
Und David haut' in guter Ruh    
Ihm nun den Kopf noch ab dazu.

7. Trau nicht auf deinen Tressenhut,    
Noch auf den Klunker dran!
Ein großes Maul es auch nicht tut:    
Das lern vom langen Mann;    
Und von dem kleinen lerne wohl:    
Wie man mit Ehren fechten soll.

"Und sie trugen ihn hinaus" - Überlieferung abseits der Suchmaschinen

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"Und sie trugen ihn hinaus. Und als sie kamen in die lange Gasse, die da heißt die kurze, weil sie krumm ist, ..."So oder ähnlich begann der Unsinnstext - weit unbekannter als "Dunkel war's, der Mond schien helle" -, den ich in den Zeiten vor der Einführung des PCs in einem Buch mit weiteren Unsinnstexten - oder waren es humorvolle? - in einem Buch fand, das den Titel "Dunkel war's, der Mond schien helle" getragen haben könnte. 

Wie geht's weiter? Meiner Erinnerung nach so:
"... da begegneten ihnen zwölf weiß gekleidete Jünglinge, die riefen "Sancte! Sancte!" Er aber verstand "Fangt ihn! Fangt ihn!" und lief in die Wüste und wurde ein Meergreis und nährte sich von Kamelhaaren und kleidete sich in wilden Honig.
Und als er zum Sterben kam, da rief er seine drei Söhne - der eine war nie geboren, der zweite schon verstorben, und der dritte war seine Tochter - und sprach:
"Demjenigen von euch, der mich am meisten geliebt hat, vermache ich meinen zerbrochenen Henkeltopf. Die Wiederherstellungskosten muss er selber bezahlen."
Und sie trugen ihn hinaus ..."

Man merkt, es ist ein Endlostext wie "Ein Hund kam in die Küche ..."*  oder "Ja, ja, ja: Der Dreißigjährige Krieg. Es war ein Tag wie heute, es stürmte und es schneite. Auf einmal geht sie auf die Tür: 'Komm herein, Vetter Antonius und erzähle uns eine Geschichte vom Dreißigjährigen Krieg!' 'Ja, ja, ja: Der Dreißigjährige Krieg. ...'" (Auch dieser Text ist in den Suchmaschinen nicht zu finden. Oder ist jemand anders erfolgreicher als ich?)

* (gesungen von Kinderchor - auf die Melodie von "Mein Hut, der hat drei Ecken"; verfilmt)

Absichtlich habe ich nicht gekennzeichnet, wo ich bei den zitierten Texten nicht sicher bin, ob ich richtig zitiere. Ich bin nämlich daran interessiert, zu erfahren, ob noch jemand die Druckfassung greifbar hat oder wie andere mündliche Überlieferungen der Texte lauten.

Ich bitte um Kommentare oder Mails an meine E-Mailadresse.

Paul Gerhardt: Geh aus, mein Herz, und suche Freud

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1) Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben;
schau an der schönen Gärten Zier
und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben,
sich ausgeschmücket haben.
2) Die Bäume stehen voller Laub,
das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide;
Narzissus und die Tulipan,
die ziehen sich viel schöner an
als Salomonis Seide,
als Salomonis Seide.
3) Die Lerche schwingt sich in die Luft,
das Täublein fliegt aus seiner Kluft
und macht sich in die Wälder;
die hochbegabte Nachtigall
ergötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder,
Berg, Hügel, Tal und Felder.
4) Die Glucke führt ihr Völklein aus,
der Storch baut und bewohnt sein Haus,
das Schwälblein speist die Jungen,
der schnelle Hirsch, das leichte Reh
ist froh und kommt aus seiner Höh
ins tiefe Gras gesprungen,
ins tiefe Gras gesprungen.
5) Die Bächlein rauschen in dem Sand
und malen sich an ihrem Rand
mit schattenreichen Myrten;
die Wiesen liegen hart dabei
und klingen ganz vom Lustgeschrei
der Schaf und ihrer Hirten,
der Schaf und ihrer Hirten.
6) Die unverdroßne Bienenschar
fliegt hin und her, sucht hier und da
ihr edle Honigspeise;
des süßen Weinstocks starker Saft
bringt täglich neue Stärk und Kraft
in seinem schwachen Reise,
in seinem schwachen Reise.
7) Der Weizen wächset mit Gewalt;
darüber jauchzet jung und alt
und rühmt die große Güte
des, der so überfließend labt
und mit so manchem Gut begabt
das menschliche Gemüte,
das menschliche Gemüte.
8) Ich selber kann und mag nicht ruhn,
des großen Gottes großes Tun
erweckt mir alle Sinnen;
ich singe mit, wenn alles singt,
und lasse, was dem Höchsten klingt,
aus meinem Herzen rinnen,
aus meinem Herzen rinnen.
9) Ach, denk ich, bist du hier so schön
und läßt du's uns so lieblich gehn
auf dieser armen Erden:
was will doch wohl nach dieser Welt
dort in dem reichen Himmelszelt
und güldnen Schlosse werden,
und güldnen Schlosse werden!
10) Welch hohe Lust, welch heller Schein
wird wohl in Christi Garten sein!
Wie muß es da wohl klingen,
da so viel tausend Seraphim
mit unverdroßnem Mund und Stimm
ihr Halleluja singen,
ihr Halleluja singen.
11) O wär ich da! O stünd ich schon,
ach süßer Gott, vor deinem Thron
und trüge meine Palmen:
so wollt ich nach der Engel Weis
erhöhen deines Namens Preis
mit tausend schönen Psalmen,
mit tausend schönen Psalmen.
12) Doch gleichwohl will ich, weil ich noch
hier trage dieses Leibes Joch,
auch nicht gar stille schweigen;
mein Herze soll sich fort und fort
an diesem und an allem Ort
zu deinem Lobe neigen,
zu deinem Lobe neigen.
13) Hilf mir und segne meinen Geist
mit Segen, der vom Himmel fleußt,
daß ich dir stetig blühe;
gib, daß der Sommer deiner Gnad
in meiner Seele früh und spat
viel Glaubensfrüchte ziehe,
viel Glaubensfrüchte ziehe.
14) Mach in mir deinem Geiste Raum,
daß ich dir werd ein guter Baum,
und laß mich Wurzel treiben.
Verleihe, daß zu deinem Ruhm
ich deines Gartens schöne Blum
und Pflanze möge bleiben,
und Pflanze möge bleiben.
15) Erwähle mich zum Paradeis
und laß mich bis zur letzten Reis
an Leib und Seele grünen,
so will ich dir und deiner Ehr
allein und sonsten keinem mehr
hier und dort ewig dienen,
hier und dort ewig dienen.

Wo die Weserwelle rauscht

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Wo die Weserwelle rauscht ihr altes Lied;
wo das Rotwild durch den tiefen Solling zieht;
wo der Buntsandfelsen leuchtet weit hinaus;
da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.


Dunkle Wälder, grüne Täler, lichte Höh'n;
haben meine frohe Jugendzeit gesehn.
Unten tief im Tale liegt mein Heimatort,
Sehnsucht in die Ferne zog mich vom ihr fort.


Viele Jahre zog ich in der Welt umher,
Deutschland sah ich von den Alpen bis zum Meer,
aber wo ich weilte, fern im fremden Land,
zog das Heimweh wieder mich zum Weserstrand.


Wo im Fichtenwald das Lied der Drossel klingt,
am ,verschwieg'nen Bach das muntere Rehlein springt,
wo der Hirsch am Abend tritt' zur Tränke raus,
da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.


(Albert Bader)



zersungene Fassung:



Wo im finstern Wald das Lied der Drossel klingt,
am verschwieg´nen Bach das junge Rehlein springt.
Wo der Hirsch am Abend tritt zur Tränke raus:
I:Da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.:I

Zusatzvers von Karl Kaufholdt:

Wo der Raabeturm auf unser´m Hilskamm steht,
und der Blick bis hin zum Harzer-Brocken geht.
Wo wir Freunde treffen uns jahrein, jahraus:
I: Da ist uns´re Heimat, da sind wir zu Haus.:I






Wo der alte Schäfer seine Schafe weid't, 

und dem Lande seiner Ahnen treu verbleibt, 

wo der gelbe Ginster leuchtet weit hinaus. 

da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.

Wo der Bauer mühsam seine Scholle bricht, 

und dem Lande seiner Ahnen Treu verspricht, 

wo man meine liebe Muttersprache spricht, 

da ist meine Heimat, die vergeß ich nicht.





Poller Heimatlied

Wo die Weserwelle rauscht ihr altes Lied,
wo manch‘ schwer belad’nes Schiff vorüberzieht,
wo die Jugendherberg‘ leuchtet weit hinaus,
da ist meine Heimat, da ist mein zu Haus.

Dunkle Wälder, tiefe Täler, lichte Höhn,
haben meine frohe Jugendzeit gesehn,
drunten, tief im Tale liegt mein Heimatort,
Sehnsucht in die Ferne trieb mich von ihm fort.

Viele Jahr zog ich durch die Welt umher,
Deutschland sah ich von den Alpen bis zum Meer.
Aber wo ich weile, fern im fremden Land,
zog die Sehnsucht mich zum Heimatstrand.

Wo die alte Burg der Eversteiner steht,
wo man Sonntags mal zur Mühlenschänke geht,
wo man in der Weser schwimmt und badet fein,
Da ist meine Heimat, da nur mag ich sein.

Wo die Burgfestspiele immer neu erstehn,
wo wir oftmals auch zum Körterberge gehen,
wo in schatt’gen Wäldern macher ruht sich aus,
Da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.

Wo man mit dem Schiffe nach der Brille fährt,
wandert mal ins Glessetal ganz unbeschwert,
und vom hohen Burgturm blickt mal weit hinaus,
„Polle“  ist die Heimat, da bin ich zu Haus.

Autor: Fr. Frieda Freiberg, geb. Görsch;  Polle, den 23.2.1950

Das Lied ist offenbar in Anlehnung an Martha Müller-Grählerts Lied "Wo de Ostseewellen trecken an den Strand" von 1907 verfasst. Genauer: Wahrscheinlich ist es in Anlehnung an das weit bekanntere Nordseewellenlied verfasst, das auf das Ostseewellenlied zurückgeht.

Man sieht, dass neuere Heimatlieder sich gern an bekannte Vorbilder anlehnen, 
bei denen nur die Lokalität ersetzt werden muss. 


Kinderreim und Fingerspiel

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Ich kenne einen Kinderreim, der in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts verbreitet und mit einem Fingerspiel verbunden war. Er lautete in meiner Familienversion wie folgt:
Eisel, Beisel stehn vorm Laden
wolln fürn Sechser Käse haben.
"Für nen Sechser gibt es nicht."
Eisel, Beisel zanken sich.*
Bei der großen Keilerei
kommt sogleich die Polizei,
packt sie an dem Schopf
und steckt sie in den Topf.

Das Fingerspiel stellte einen Laden dar: Vor dem Laden standen die beiden Daumen (Eise, Beise). Die Theke bestand aus den Zeigefingern, die im rechten Winkel zu den Daumen abgeknickt wurden. Der Laden selbst entstand durch die Mittelfinger, die Ringfinger, die aufrecht blieben, deren Spitzen sich aber berührten, und einen kleinen Finger. Der andere kleine Finger wurde ein wenig nach vorne gebeugt und stellte die (oder den) Verkäufer(in) dar. Gleichzeitig mit der Schlusszeile werden die Daumen heftig gegeneinender bewegt. 

In unserer Familie hatten wir zum "Kampf der Daumen" noch den Text: "Du hat das Geld!""Du hast die Karte!" "Du hat das Geld!""Du hast die Karte!" (Das bezog sich auf die damals üblichen Lebensmittelkarten.)

Im Internet finden sich hier einige andere Versionen, die beweisen, dass der Vers noch heute bekannt ist (oder zumindest noch vor kurzem bekannt war), und, wie es sich nahe legt, noch 1953 oder später abgewandelt wurde, wie der Bezug auf die Comic-Reihe Petzi beweist. Ich zitiere:


Petze, Petze ging in Laden,
Wollte Rote Beete haben,
Rote Beete gab es nicht,
Petze Petze ärgert sich,
Ärgert sich die ganze Nacht,
Hat vor Gram ins Bett gemacht.

Petze, Petze ging in Laden,
wollt für'n sechser käse haben,
käse kläse gab es nicht,
Petze Petze ärgert sich,
Ärgert sich die ganze Nacht,
Hat vor angst ins Bett gemacht. 

Petze, Petze ging in Laden,
Wollte Honigbonbons haben,
Honigbonbons gab es nicht,
Petze Petze ärgert sich,
Ärgert sich die ganze Nacht,
Hat dann Bonbons selbstgemacht.

Petzi, Petzi ging in Laden,
wollte was für Pelle haben,
Süsses fürs Geburtstagskind
auch der Pingu freute sich,
freuten sich die ganze Nacht,
morgens Lichtlein angemacht 


Hicksi Picksi ging in'n Laden
wollte zehn Stück Zucker haben.
Zehn Stück Zucker gab es nicht,
Hicksi Picksi ärgert sich.


Weitere Versionen:
Gastwirt Lindhoff warb mit folgendem Spruch:

"Müller und Schulze stehn vorm Laden,
wollen gern ein Brötchen haben.
Ach, Schulze, es ist Sonntagsruh,
der Bäcker hält den Laden zu. -
Komm, Müller, gehn zu Lindhoff wir,
der feiert Fahnenweihe hier."

http://www.kyffh-barrien.de/media/90dd49333e9d77cffff8063fffffff0.pdf

Max und Moritz stehn vorm Laden, 
woll’n für 10 Cent Bonbons haben. 
Für 10 Cent Bonbons gibt es nicht, 
Max und Moritz schlagen sich, 
da kommt der Polizist, 
sperrt beide in die Kist’. 
Max und Moritz sind nicht dumm, 
werfen die Kiste einfach um! 
Bumm!
http://kita.troschenreuth.de/downloads/fingerspiele.pdf

Max und Moritz gehen in den Laden (jeweils den Zeigefinger hoch halten u. so tun als ob die gehen)
wollen für 10 Cent (alle 10 Finger hoch halten)
so 'ne Bockwurst haben (die Arme ausbreiten für was ganz großes zu zeigen) 
für 10 Cent (wieder die 10 Finger)
so 'ne Bockwurst (siehe oben)
die gibt es nicht (kopf schütteln u. mit einem erhobenen Zeigefinger nein nein machen)
Max und Moritz streiten sich ( die zwei Zeigefingern gegen einander schlagen hin u. her) 
Da sagt Frau Klein: Da soll nicht sein (erhobener Zeigefinger nein nein machen)
Max und Moritz wollen wieder Freunde sein. (Zeigefinger ineinander hacken u. hin u. her wackeln u. kurz vor den Mund halten u. ganz viele Küsschen Richtung Finger machen.

https://www.schnullerfamilie.de/threads/max-und-moritz-fingerspiel.16693/

Max und Moritz die zwei Schlingel, 
essen gerne Zuckerkringel. 
Jeden Tag genau um 3, 
gehen sie zur Bäckerei. 
Klingelingeling, klopf, klopf, klopf, 
gehen sie zur Tür herein. 
Hinterm großen Ladentisch steht die Lise Sauberfrisch. 
Zählt die vielen, vielen Kuchen, möchte selber gern versuchen. 
Doch der Meister Jakob spricht : " Nein, Lise, so was gibt es nicht." 
Max und Moritz wollen naschen, 
stecken kringel in die Taschen. 
Doch da schaut auch schon oh Schreck, 
Meister Karo ( Hund ) um die Eck, 
und er bellt ganz laut : Wau, wau , wau. 
Meister Jakob, komm und schau. 
Meister Jakob 1,2,3 eilt mit großem Schritt herbei. 
Er steckt die beiden ins Hühnerhaus 
und klopft sie erst mal richtig aus. 
"Sagt mal ihr zwei Schlingel, 
esst ihr nochmals Zuckerkringel?" 
Nein, nein, nein, wir wollen immer artig sein. 

http://www.urbia.de/archiv/forum/th-939706/fingerspiel-max-und-moritz-zuckerkringel.html

Max und Moritz stehn vorm Laden,
wolln fürn Groschen Knackwurst haben.
Aber Knackwurst gibt es nicht.

Max und Moritz ärgern sich.

Ich bin sicher, dass noch eine Fülle anderer Versionen existiert (vgl. "Es regnet ..."), und wäre dankbar, wenn sie in Kommentaren hinzugefügt würden.

Viel Glück und viel Segen ...

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Viel Glück und viel Segen 
auf all deinen Wegen
Gesundheit und Wohlstand
sei auch mit dabei.

Viel Glück und viel Segen 
auf all deinen Wegen
Gesundheit und Frohsinn
sei auch mit dabei.

Viel Glück und viel Segen 
auf all deinen Wegen
Gesundheit und Freude 
sei auch mit dabei.

Viel Glück und viel Segen 
auf all deinen Wegen
Gesundheit und Freude 
die schenke dir Gott.


Wer sich auf diesem Blog schon besser auskennt, weiß, dass mich Varianten eines Grundtextes* interessieren. Diesmal geht es um einen kurzen und viel gesungenen Kanon, der in mehreren nur wenig veränderten Varianten bekannt ist. 
Mit der Reihenfolge, in der ich diese Varianten hier wiedergebe, deute ich an, welche Version ist für die älteste und welche ich für die neuste halte. Kennt jemand weitere Varianten? Hat jemand eine andere Meinung über die älteste und die neuste Version?
Was für Argumente lassen sich zur Begründung der Reihenfolge anführen?

*Beispiele: Es regnet; Kinderreim und Fingerspiel und Wo die Weserwelle rauscht

Es wollt ein steinalt Jümpferlein ...

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Es wollt ein steinalt Jümpferlein
Wohl in den Himmel ein.
Da stand der Petrus vor der Tür
Und ließ es nicht hinein.
"Warum läßt du mich nicht nicht hinein,
Mich steinalt Jümpferlein?" -
"Weil du auf dieser ganzen Welt
Noch keinen Mann geküsst."
Da fiel das steinalt Jümpferlein
Dem Petrus um den Hals.
Da lachten alle Engelein:
Hahahahahahahaha
Da lachten alle Teufelein:
Hihihihihihihihi
Da lacht' der Petrus selber noch:
hohohohohohohoho
Da lacht das ganze Himmelreich
Hahahihihoho
Da lacht das steinalt Jümpferlein:
Hähähähähähä.

Es wollt ein steinalt Jümpferlein
ins Himmelreich hinein,
Da sprach der alte Peterus
ich laß dich nicht hinein,
Du hast noch keinen Mann geküßt,
drum laß ich dich nicht hinein,
Da packt sie ihn am Zwieselbart
und gibt ihm einen Kuß,

(Ingeb-org)

"Es wollt ein steinalt Jümpferlein"

Es wollt ein steinalt Mütterlein wohl in den Himmel ein, 
da stand der Petrus vor der Tür und liess es nicht hinein
Warum lässt du mich nicht hinein mich steinalt Mütterlein ?

Weil du auf dieser ganzen Welt noch keinen Mann geküsst
da fiel das steinalt Mütterlein dem Petrus um den Hals
da lachten alle Engelein ha ha ha hi hi hi
da lachten alle Teufelein hi hi ha ha hi
Mein eigener Erinnerungsversuch  liefert folgenden Text:
Es wollt ein steinalt Mütterlein zum Himmeltor hinein,
doch Petrus stand dort vor der Tür und ließ sie nicht hinein:
"Weil du noch keinen Mann geküsst, so darfst du nicht hinein."
Da gab das steinalt Mütterlein dem Petrus einen Kuss.
Da lachten alle Engelein: "Hi hi hi hi hi hi-i."
Und Petrus lachte noch viel mehr: "Ho ho ho ho ho ho-o."
Da lachten alle Teufelein: "He he he he he he-e."
Und Satan lachte noch viel mehr: "Hu hu hu hu hu hu-u."
Und wir, wir lachen alle mit dabei: "Ha ha ha ha ha ha."

Die logischste Version wäre natürlich eine mit "Jüngferlein". "Jümpferlein" ließe sich als Dialektvariation erklären. "Mütterlein" hätte da nur als lectio difficilior eine Chance. 
"Jümpferlein" erscheint mir von den vorliegenden Versionen als logisch und lectio difficilior die überzeugendste Version.

Wilde Gesellen, vom Sturmwind durchweht

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Dies Lied ist in der Zeit der Weimarer Republik bekannt geworden. Offenbar war es eines der beliebtesten Marschlieder in der Bundeswehr (mehr zu dem Lied).
Erst in diesen Tagen wurde mir merkwürdig, dass die Formulierung "ehrlos bis unter den Boden" den Sängern offenbar ohne Probleme von den Lippen ging. Die Stimmung des Trotzes scheint den Textinhalt völlig zu überdecken.
Welcher Bundeswehrsoldat klopfte bei "Veit oder Velten" und zählte das Wort "huldig" zu seinem Sprachschatz?
Im Text gibt es noch manches, was zum Bundeswehrsoldaten oder gar zum Angehörigen der Wehrmacht des NS-Regimes nicht passte. Das Lied aber wurde gesungen.

1.
Wilde Gesellen vom Sturmwind durchweht,
Fürsten in Lumpen und Loden,
ziehn wir dahin bis das Herze uns steht,
ehrlos bis unter den Boden.
Fiedel, Gewand* in farbiger Pracht
trefft keinen Zeisig ihr bunter,
ob uns auch Speier und Spötter verlacht,
Uns geht die Sonne nicht unter.

*auch: "Fiedelgewandt" und "Fiedel gewandt"

2.
Ziehn wir dahin durch Braus und durch Brand,
klopfen bei Veit und Velten.
Huldiges Herze und helfende Hand
sind ja so selten, so selten.
Weiter uns wirbelnd auf staubiger Straß’
immer nur hurtig und munter;
Ob uns der eigene Bruder vergaß,
uns geht die Sonne nicht unter.

3.
Aber da draußen am Wegesrand,
dort bei dem König der Dornen.
Klingen die Fiedeln ins weite Land,
klagen dem Herrn unser Carmen.
Und der Gekrönte sendet im Tau
tröstende Tränen herunter.
Fort geht die Fahrt durch den wilden Verhau,
Uns geht die Sonne nicht unter.

4.
Bleibt auch dereinst das Herz uns stehn
Niemand wird Tränen uns weinen.
Leis wird der Sturmwind sein Klagelied wehn
trüber die Sonne wird scheinen.
Aus ist ein Leben voll farbiger Pracht,
zügellos drüber und drunter.
Speier und Spötter, ihr habt uns verlacht,
Uns geht die Sonne nicht unter.


 Ernst Busch hat das Lied 1937 umgedichtet: Die letzte Strophe der neuen Version lautete:
Verfolgt und verraten, vom Kerker bedroht:
Freiwild für die Gestapo-Schergen.
Zerfetzt und zerschossen, die Fahne blutrot,
Sie ging mit durch Tod und Verderben.
Wir war ’n Verräter an Hitlers Staat.
Und wir sind stolz auf unser Verbrechen.
Wir war ’n die Jugend des Hochverrats:
Uns konnt’  kein Gegner zerbrechen.
Es gab offenbar sogar eine Version, die im KZ gesungen wurde.
Eine neuere Version von Die Streuner

Bei Youtube die Melodie

Nochmals empfehle ich die Seite zum Lied von Georg Nagel.

Bemerkenswert finde ich - was bei Nagel nicht angesprochen wird -, dass bei "König der Dornen""am Wegesrand" zunächst die Assoziation Zaunkönig geweckt wird, bis mit 'tröstenden Tränen vom Gekrönten' eindeutig auf Jesus Christus als Dornenkönig Bezug genommen wird. (Verbindende Assoziation ist das Wegkreuz.)
Dies Lied, das aus der Rolle eines Vaganten gesunden wird, atmet für mich eindeutig den Geist der Jugendbewegung im Übergang zur Bündischen Jugend. Es enthält viele poetische Elemente.
Als Marschlied scheint mir dies trotzig-melancholische Lied einerseits nicht recht passend. Für "gemeine" Soldaten freilich, die geschliffen werden, damit sie ohne Zögern in den Tod gehen, weil ihnen die Selbstachtung genommen worden ist, passt diese Melancholie.

Jauchzende Jungen

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Jauchzende Jungen
Auf dem Rücken ihrer Pferde
Ohne Sättel an die Mähne festgekrallt
Staub wirbelt auf
Es dröhnt vom Hufschlag die Erde
Hei so jagen wir vorwärts
Daß die Seidenfahne knallt
Prall stehn die Segel
Peitscht der Salzwind die Wogen
Und die Möwen folgen kreischend uns im Heck
Uns hat das Meer
In seinen Bann gezogen
Wenn die schäumenden Brecher
Über Bug und Deck

Jagen die Schier
Von den glitzernden Hängen
Und mit federleichten Schwüngen steil ins Tal
Dröhnt unsre Hütte
Nachts von wilden Gesängen.
Ist dein Leben entschieden
Denn es bleibt dir keine Wahl

Glühende Funken
Sprühn aus lodernden Flammen
Schwingen sich mit unsern Liedern sternenwärts
Schaffender Geist
Kann nur dem Feuer entstammen,
Hei, so seid wie das Feuer
Das noch stärker ist als Erz!
Text und Musik: Siegfried Schmid , 1949 (Volksliederarchiv)

Mit den weiteren Strophen des Liedes "Wilde Gesellen" hat sich offenbar in meinem Gedächtnis das Tor zu Fahrtenliedern geöffnet und die treibende Melodie dieses jungen Liedes geht mir durch den Kopf. 
Über die erste Strophe hinaus gibt mein Gedächtnis nichts frei. Die Mundorgel liefert mir zwei weitere Strophen, an die ich mich gut besinnen kann, die vierte, die hier steht, war mir unbekannt. 
dazu: Peter Reuter: Pfeifen auf die Mundorgel ZEIT 2003

Wacht auf, wacht auf

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Wacht auf, wacht auf ihr Schläfer!
Der Morgen ist schon da.
Die Sonne ist aufgegangen
und kündet an den Tag.

Morgenlied von Gerhard Böhme, 1953

Lueget vo Bärg u Tal u.a.


Nun sich der Tag geendet hat

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Nun sich der Tag geendet hat, und keine Sonne mehr scheint,
schläft alles, was sich abgematt' und was zuvor geweint.

Nur ich, ich gehe hin und her und suche, was mich quält,
ich finde nichts als ungefähr, das was mich ganz entseelt.

Ihr Sterne hört zwar meine Not, ihr helft mir aber nicht,
denn euer Einfluß macht mich tot und blendet mein Gesicht.

Du Schöne bist in Schlaf gebracht und liegst in stiller Ruh;
ich aber geh' die ganze Nacht und tu' kein Auge zu.

Erhöre doch den Seufzerwind, der durch die Fenster geht,
der sagt dir, wie du mich entzünd't, und wie es mit mir steht.

Bist du der Ursprung meiner Pein, so such' ich bei dir Rat,
durch dich kann mir geholfen sein! Ach, tu es in der Tat.

Indessen habe gute Nacht, du meine Lust und Pein,
und wenn du morgen aufgewacht, so laß mich bei dir sein.

Geistliche Version:
1. Nun sich der Tag geendet hat
und keine Sonn mehr scheint,
schläft alles, was sich abgematt
und was zuvor geweint.

2. Nur du, mein Gott, hast keine Rast,
du schläfst noch schlummerst nicht;
die Finsternis ist dir verhaßt,
weil du bist selbst das Licht.

3. Gedenke, Herr, doch auch an mich
in dieser schwarzen Nacht
und schenke du mir gnädiglich
den Schirm von deiner Macht!

4. Zwar fühl ich wohl der Sünden Schuld,
die mich bei dir klagt an;
ach aber deines Sohnes Huld
hat gnug für mich getan.

5. Den setz ich dir zum Bürgen ein,
wenn ich muß vor´s Gericht;
ich kann ja nicht verloren sein
in solcher Zuversicht.

6. Drauf tu ich meine Augen zu
und schlafe fröhlich ein,
mein Gott wacht jetzt in meiner Ruh,
wer wollte traurig sein?

7. Weicht, nichtige Gedanken hin,
wo ihr habt euren Lauf,
ich baue jetzt in meinem Sinn
Gott einen Tempel auf.

8. Soll diese Nacht die letzte sein
in diesem Jammertal,
so führ mich, Herr, in Himmel ein
zur auserwählten Zahl.

9. Und also leb und sterb ich dir,
mein Gott, Herr Zebaoth,
im Tod und Leben hilfst du mir
aus aller Angst und Not.



(Kindergebetelied, Autor: Joh. Friedr. Herzog (1647 - 1699)  EG 478

Wir radeln durch das Land

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1. Wir radeln durch das Land
auf grauer Straßen Rand
und pfeifen wie ein Fink dabei.
|: Wir fahren in den Morgen
   ohne uns zu sorgen,
   wo am Abend Herberg für uns sei. :|

2. Die Bäume an der Seit,
die geben uns Geleit
und fassen manchmal uns beim Schopf.
|: Da fassen wir sie wieder,
   sie sind ja unsre Brüder,
   fällt auch mal ein Apfel in den Topf. :|
3. Bergauf, da geht es schwer,
doch wart nur hinterher,
zu Tal wir fliegen pfeil geschwind.
|: Die Sonne soll uns scheinen
   und die Haut uns Bräunen,
   treiben soll wie Segel uns der Wind. :|

4. Wir lieben den Asphalt
den ebnen Weg am Wald,
die Straße an dem kühlen Fluß.
|: Wir sehn so manches Städtchen,
   und so manche Mädchen
   rufen im Vorbeifahrn einen Gruß. :|
 
5. Wir haben wenig Brot
und kennen auch die Not,
im Beutel ist kein Pfennig Geld.
|: Doch trau'n wir auf den droben,
   den wir fröhlich loben,
   der uns schenkt die wunderweite Welt. :|

Es blies ein Jäger wohl in sein Horn

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Es blies ein Jäger wohl in sein Horn, wohl in sein Horn,
und alles, was er blies, das war verlorn, das war verlorn.
Halia Husasa tiralala,
und alles, was er blies, das war verlorn.

Soll denn mein Blasen verloren sein?
Viel lieber will ich kein Jäger sein.
Halia Husasa tiralala,
und alles, was er blies, das war verlorn.

Er zog sein Netz wohl über den Strauch,
da sprang ein schwarzbraunes Mädel heraus.
Halia Husasa tiralala,
und alles, was er blies, das war verlorn.

Ach schwarzbraunes Mädel, entspring mir nicht!
Ich habe große Hunde, die holen dich.
Halia Husasa tiralala,
und alles, was er blies, das war verlorn.

Deine großen Hunde, die holen mich nicht.
Sie wissen meine hohen weiten Sprünge nicht.
Halia Husasa tiralala,
und alles, was er blies, das war verlorn.

Deine hohen weiten Sprünge, die wissen sie wohl,
sie wissen, daß du heut noch sterben sollst.
Halia Husasa tiralala,
und alles, was er blies, das war verlorn.

Und sterb ich heut, bin ich morgen tot,
begräbt man mich unter Rosen rot.
Halia Husasa tiralala,
und alles, was er blies, das war verlorn.

Er warf ihr's Netz wohl um den Fuß,
auf daß die Jungfrau fallen muß.
Halia Husasa tiralala,
und alles, was er blies, das war verlorn.

Er warf ihr's Netz wohl um den Arm,
da war sie gefangen, daß Gott erbarm.
Halia Husasa tiralala,
und alles, was er blies, das war verlorn.

Er warf ihr's Netz wohl um den Leib,
da ward sie des jungfrischen Jägers Weib.
Halia Husasa tiralala,
und alles, was er blies, das war verlorn.





Es blies ein Jäger wohl in sein Horn,
Und alles was er blies das war verlorn.
Soll es denn alles verloren seyn?
Ich wollte lieber kein Jäger seyn.
Er zog sein Netz wohl über den Strauch,
da sprang ein schwarzbraunes Tierlein heraus.
Ei Tierlein, laß deine Füße nur stahn,
meine schneeweiße Hündlein, die fangen dich schon
Deine großen Hunde die holen mich nicht,
Sie wissen meine hohe weite Sprünge noch nicht.
Deine hohe Sprünge die wissen sie wohl,
du dauerst mich, daß du heute noch sterben sollst.
Sterbe ich nun, so bin ich tot,
Begräbt man mich unter die Röslein rot.
Wohl unter die Röslein, wohl unter den Klee,
Scheiden von der Herzallerliebsten, das tut weh
Es stund kaum an den dritten Tag
da wuchsen drei Blumen aus ihrem Grab
Das erste war ein Röslein rot
war gewachsen von der Herzallerliebsten tot
Das ander war ein Nägelein
war gewachsen von der Herzallerliebsten mein
Das dritte war ein Lilie weiß
steckt er`s auf seinen Hut mit Fleiß
(in vielen Varianten verbreitet seit dem 16. Jahrhundert)

Es blies ein Jäger |: wohl in sein Horn, :|
Und alles was er blies das war verlorn.
Hop sa sa sa, dra ra ra ra,
Und alles was er blies das war verlorn.
2. Soll denn mein Blasen |: verloren seyn? :|
Ich wollte lieber kein Jäger seyn.
Hop sa sa sa, dra ra ra ra,
Ich wollte lieber kein Jäger seyn.
3. Er zog sein Netz |: wohl über den Strauch, :|
Sprang ein schwarzbraunes Mädel heraus.
Hop sa sa sa, dra ra ra ra,
Sprang ein schwarzbraunes Mädel heraus.
4. Schwarzbraunes Mädel |: entspringe mir nicht, :|
Hab' große Hunde die holen dich.
Hop sa sa sa, dra ra ra ra,
Hab' große Hunde die holen dich.
5. Deine großen Hunde |: die holen mich nicht, :|
Sie wissen meine hohe weite Sprünge noch nicht.
Hop sa sa sa, dra ra ra ra,
Sie wissen meine hohe weite Sprünge noch nicht.
6. Deine hohe Sprünge |: die wissen sie wohl, :|
Sie wissen, daß du heute noch sterben sollst.
Hop sa sa sa, dra ra ra ra,
Sie wissen, daß du heute noch sterben sollst.
7. Sterbe ich nun, |: so bin ich todt, :|
Begräbt man mich unter die Röslein roth.
Hop sa sa sa, dra ra ra ra,
Begräbt man mich unter die Röslein roth.
8. Wohl unter die Röslein, |: wohl unter den Klee, :|
Darunter verderb ich nimmermehr.
Hop sa sa sa, dra ra ra ra,
Darunter verderb ich nimmermehr.
9. Es wuchsen drey Lilien |: auf ihrem Grab, :|
Die wollte ein Reuter wohl brechen ab.
Hop sa sa sa, dra ra ra ra,
Die wollte ein Reuter wohl brechen ab.
10. Ach Reuter, laß die |: drey Lilien stahn, :|
Es soll sie ein junger frischer Jäger han.
Hop sa sa sa, dra ra ra ra,
Es soll sie ein junger frischer Jäger han.
Fliegendes Blatt, aus Des Knaben Wunderhorn, I. Band

Es blies ein Jäger |: wohl in sein Horn, :|
Und alles was er blies, |: das war verlor'n. :|
Hallia hussassa! Tirallala!
Und alles was er blies, |: das war verlor'n. :|
2. Soll denn mein Blasen |: verloren sein? :|
Viel lieber wollt' ich |: kein Jäger sein :|
Hallia hussassa! Tirallala!
Viel lieber wollt' ich |: kein Jäger sein :|
3. Er warf sein Netz |: wohl über'n Strauch :|
Da sprang ein schwarzbraunes |: Mädel heraus :|
Hallia hussassa! Tirallala!
Da sprang ein schwarzbraunes |: Mädel heraus :|
4. Ach schwarzbraunes Mädel, |: entspring mir nicht!:|
Ich habe große Hunde, |: die holen dich. :|
Hallia hussassa! Tirallala!
Ich habe große Hunde, |: die holen dich. :|
5. Deine großen Hunde. |: die fürcht ich nicht,:|
Sie kennen meine hohen, |: weiten Sprünge nicht. :|
Hallia hussassa! Tirallala!
Sie kennen meine hohen, |: weiten Sprünge nicht :|
6. Deine hohen weiten Sprünge, |: die kennen sie wohl,:|
Sie wissen, daß du heute |: noch sterben sollst. :|
Hallia hussassa! Tirallala!
Sie wissen, daß du heute |: noch sterben sollst. :|
7. Und sterbe ich heute, |: so bin ich tot, :|
Begräbt man mich |: unter Rosen rot. :|
Hallia hussassa! Tirallala!
Begräbt man mich |: unter Rosen rot. :|
8. Wohl unter die Rosen, |: wohl unter den Klee, :|
Darunter vergeh' |: ich nimmermeh'. :|
Hallia hussassa! Tirallala!
Darunter vergeh' |: ich nimmermeh'. :|
9. Er warf ihr das Netz |: wohl über'n Leib, :|
Da ward sie des jungfrischen |: Jägers Weib. :|
Hallia hussassa! Tirallala!
Da ward sie des jungfrischen |: Jägers Weib. :|
Nach der alten Ballade vom Nachtjäger

Marschlied der Eisernen Front

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Drei Pfeile zerspalten wie Blitze die Nacht,
Wo bist du, du Lump, der den Freund umgebracht?
National? National? National?
So schreist du, der nur sich selbst anerkennt,
Uns alle beschimpft und Verräter nennt!
National?

Dich, Lüge, trifft der erste Strahl:
Fliege, Pfeil, triff‘, Hammer,
Rote Fahnen, wehet ins Land!
Eiserne Front! Eiserne Front! Eiserne Front!
Fliege, Pfeil, triff‘, Hammer uns’rer Hand!

Drei Pfeile zerspalten wie Blitze die Nacht,
Wo bist du, du Schuft, der den Diebstahl gemacht?
Sozialist? Sozialist? Sozialist?
So nennst du dich, der mit den Reichen paktiert!
Dem Hohenzollernsohn hast du dich alliiert!
Sozialist?

Dich, Lüge, trifft der zweite Strahl:
Fliege, Pfeil, triff‘, Hammer,
Rote Fahnen, wehet ins Land!
Eiserne Front! Eiserne Front! Eiserne Front!
Fliege, Pfeil, triff‘, Hammer uns’rer Hand!

Drei Pfeile zerspalten wie Blitze die Nacht,
Wo bist du, du Pest, die sich ausgedacht
Pg.? Pg.? Pg.?
Du dienst nur als Vorspann dem Schlotbaron.
Er zahlt dir dicke Gelder, Million um Million!
Pg.?

Dich, Lüge, trifft der dritte Strahl:
Fliege, Pfeil, triff‘, Hammer,
Rote Fahnen, wehet ins Land!
Eiserne Front! Eiserne Front! Eiserne Front!
Fliege, Pfeil, triff‘, Hammer uns’rer Hand!

Tonbeispiel
(gesungen von Mitgliedern des Berliner-Schubert-Chors mit Blasorchester)

Eiserne Front
"Die Eiserne Front war ein 1931 gegründeter Zusammenschluss des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB), des Allgemeinen freien Angestelltenbundes (Afa-Bund), der SPD und des Arbeiter-Turn- und Sportbundes (ATSB) im Widerstand gegen den Nationalsozialismus." 
(Seite „Eiserne Front“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 11. Mai 2018, 14:26 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eiserne_Front&oldid=177341365 (Abgerufen: 7. Juli 2018, 07:25 UTC))

Blankenstein Husar

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Dort drunt im schönen Ungarland,
Wohl an dem schönen Donaustrand,
|: Da liegt das Land Magyar. :|
Als junger Bursch da zog ich aus,
Ließ weder Weib noch Kind zu Haus,
|: Als Blankensteinhusar. :|
Refrain:
|: Dunja Dunja Dunja Tisa,
Bas maderem trem kordijar
Te-de-rei, te-de-ra, te-de-rei, te-de-ra
Als Blankenstein-husar. :|

2. Das Roß, das mir mein Vater gab,
Ist all mein Gut, ist all mein Hab,
|: Sein Heimat ist Magyar. :|
Es ist geschwind als wie der Wind,
Wie alle Heldenpferde sind
|: Vom Blankensteinhusar. :|
Refrain:
3. Ein Saraß aus dem Türkenkrieg,
Der mir vom Urgroßvater blieb,
|: Geschliffen in Magyar. :|
Gar mancher mußt ihn spüren schon,
Gar mancher lief vor ihm davon,
|: Vorm Blankensteinhusar. :|
Refrain:
4. Im letzten Dorf da kehrt ich ein
Und trank dort den Tokayerwein,
|: Tokayer aus Magyar. :|
Tokayer du bist mild und gut,
Du bist das reinste Türkenblut
|: Fürn Blankensteinhusar. :|
Refrain:

Zitiert nach http://www.musicanet.org/robokopp/Lieder/dortdrun.html, dort auch Erläuterungen und Diskussion
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